Interview mit Hebamme Maxi: Babykleider-Erstausstattung – diese Dinge musst Du wissen

Juhu, wir bekommen ein Baby! Freude, Überwältigung, ein Sturm an Gefühlen. Aber nach einer Weile türmen sich die Fragen und die To-Do-Liste wird immer länger.

Maximiliane Keller
Hebamme

34 Jahre, arbeitet seit 11 Jahren als Hebamme, u.a. im Geburtshaus Delphys in Zürich, und begleitet Familien im Wochenbett. Sie ist Phytopraktikerin und auch als Stoffwindelexpertin tätig.

Gerade wenn es um die Zusammenstellung der Erstausstattung geht, scheiden sich die Geister. Je nach dem wen man fragt – das Internet, die beste Freundin oder die eigene Mutter – bekommt Mama-to-be höchst unterschiedliche Tipps und Ratschläge.

Bei mir haben diese gutgemeinten Empfehlungen nur die Verwirrung und Unsicherheit verstärkt, schlauer war ich danach nicht wirklich.

Eine, die wissen muss, worauf es ankommt, ist Hebamme Maximiliane Keller. Maxi, selbst Mama von zwei wundervollen Buben, hat in ihrem Beruf schon hunderte von Frauen vor, während und nach der Geburt begleitet.

Maxi, wenn es um die Babykleider – Erstausstattung geht, was ist dein ultimativer Tipp für eine werdende Mama bzw. die werdenden Eltern?

Ganz klar: weniger ist mehr! Es braucht nicht hunderte von Bodys in der gleichen Grösse, sondern lieber wenige, dafür aber von guter Qualität. Ich empfehle Kleider aus Wolle und Wolle-Seide und für die ersten 3 Wochen nach der Geburt, wenn die Nabelschnur sich löst, 1-2 Baumwollbodys. Weil der Nabel der Neugeborenen ab und zu noch blutet und sich Baumwolle heisser waschen lässt. Generell ist mein Eindruck, dass die Eltern im Vorfeld viel zu viel an Babykleidung haben und unterschätzen wie schnell die Babys aus einer Grösse herauswachsen. Meistens schaffen sie es gar nicht, alles im Kleiderschrank von einer Grösse anzuziehen.

Wie lange reicht denn die erste Kleidergrösse 50/56?

Es gibt wenige Kinder, die auf die Welt kommen und denen passt Grösse 50/56 gar nicht erst! Aber im Schnitt würde ich sagen passt die erste Kleidergrösse 4-8 Wochen.

Wie schnell die Kinder wachsen, ist ganz individuell und hängt davon ab wie schnell es zunimmt.

Was sind die wichtigsten Kleidungsstücke, die ich unbedingt vor der Geburt zu Hause haben sollte?

Wenige Langarmbodys aus Wolle und Wolle-Seide. Oder Wickelbodys, wer es sich einfacher machen will beim Anziehen. Dazu entweder noch ein paar Einteiler bzw. Strampler, Hosen und eine Strickjacke. Eine Mütze wäre noch wichtig. Und noch einen Schlafsack, bevorzugt auch aus Wolle oder Wolle-Seide.

Gibt es grosse Unterschiede zwischen einer Sommer- und einer Winter – Babykleider-Erstausstattung?

Im Winter braucht es einfach 1 – 2 Schichten mehr als im Sommer. Daher empfehle ich immer den Zwiebellook, das heisst die Babys in Schichten anziehen. Aber auch hier bleibt es individuell verschieden: die einen Babys kommen tatsächlich mit mehr Gewicht auf die Welt und brauchen weniger Kleidung als die anderen.

Warum sind die Materialien aus Deiner Sicht als Hebamme so wichtig?

Neugeborene haben am Anfang noch kein Fett am Körper. Dadurch wird häufiger unterschätzt wie warm sie angezogen sein sollten. Ich habe eher das Gefühl, dass viele Babys zu wenig anhaben. Dann wärmt Wolle und Wolle-Seide einfach besser als Baumwolle. Sie sind atmungsaktiv und temperaturregulierend.

Was hältst Du vom Konzept, die Kleidung zu mieten, anstatt zu kaufen.

Das macht für mich total Sinn, weil man die Kleider ja immer nur so wahnsinnig kurz dem Baby anziehen kann.

Ausserdem bietet Mieten auch die Möglichkeit, Kleider und Marken auszuprobieren, ohne gleich den ganzen Preis zu zahlen.

Funktioniert übrigens auch wunderbar mit Stoffwindeln. In meiner Stoffwindelberatung können Eltern Testpakete mieten bevor sie sich für den Kauf entscheiden.

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