Bei den aktuell hohen Temperaturen sind viele Eltern verunsichert, wie sie ihr Baby im Sommer richtig anziehen sollen. Tatsächlich ist hier weniger nicht unbedingt mehr. Stattdessen sollte die Kleider für`s Neugeborene vor allem lang sein. Warum das so ist und auf was du noch bei Sonne, Hitze und Co achten solltest – darauf gehe ich in diesem Blog ein.
Neulich höre ich in der Badi eine hochschwangere Frau sagen «Bei den Temperaturen brauch ich doch für mein Neugeborenes höchstens einen Body – ist doch eh viel zu heiss für mehr». Weil ich nicht ungefragt Empfehlungen an Fremde verteile, verkneif ich mir eine Bemerkung. Denn lediglich ein Body reicht nicht, wenn die werdende Mutter ihr Baby im Sommer richtig anziehen will.
Neugeborene brauchen lange Kleidung – auch bei 30 Grad im Schatten.
Du wirst Dich jetzt fragen, warum um Himmels Willen du deinem Neugeborenen das antun solltest? Hier ist schon mal der einfachste und natürlichste Grund:
Während Dein Baby in deinem Bauch heranwächst, hält dein Körper eine konstante «Raumtemperatur» von kuscheligen 37 Grad. Bei der Geburt bekommt der frischgebackene Erdenbürger dann erstmal einen Kälteschock, denn selten ist es im Geburtshaus oder Kreisssaal 37 Grad warm. Umso besser, hat Mama bei der Geburt etwas geschwitzt und Baby darf auch gleich zu ihr. Denn Wärme, Wärme, Wärme – das ist dann so wichtig für dein Kleines.
Babys können ihre Körpertemperatur nicht allein regulieren
Ihre Temperatur zu regulieren, lernen Neugeborene in den ersten 12 Monaten ihres Lebens – manche schneller, manche langsamer. Körperfunktionen wie Zittern oder Gänsehaut, die uns helfen Wärme zu produzieren, muss ihr Körper erst erlernen und auch die Schweissproduktion ist nicht von Beginn an voll funktionstüchtig.
Wenn für uns angenehme 21 Grad in der Wohnung herrschen oder wir ein schönes Schattenplätzchen unter einem Baum mit 24 Grad gefunden haben, heisst das leider nicht, dass sich auch dein Baby in kurzen Höschen oder eben nur dem Body wohlfühlt.
Temperaturwechsel sind kritisch
Auch ein kühler Windzug, Temperaturwechsel zwischen drinnen und draussen und besonders schwierig, der Gang in den Klimaanlagen gekühlten Supermarkt sind Situationen, die sich auf die Körpertemperatur deines Babys schnell auswirken können. Oftmals kannst du gar nicht schnell genug auf diese Änderungen reagieren.
Die Gefahr eines Sonnenbrands gibt es auch im Schatten
Im Schatten lauern aber noch andere Gefahren. Starke UV-Strahlung an einem schönen Sommertag ist für die Babyhaut auch unter Bäumen oder dem Sonnenschirm spürbar. Mit kurzer Kleidung droht auch im Schatten daher schnell ein Sonnenbrand. Nur mit langer Kleidung, die Arme und Beine gut bedecken, kannst Du Dein Baby im Sommer richtig anziehen.
Der Grund: Babyhaut hat zwar gleich viele Schichten wie die Haut von Erwachsenen, sie ist aber wesentlich dünner als Erwachsenenhaut. Jede Art von Umwelteinflüssen dringen daher viel schneller in die tieferen Hautschichten ein.
Aus diesem Grund solltest Du auch Sonnencreme nur in Massen benutzen.
Checkliste – Bester Sonnenschutz für dein Baby
- Benutze lange Kleidung aus Materialien mit einem hohen natürlichen Lichtschutzfaktor. Besonders geeignet sind Wolle- oder Seide-Materialien, die einen Lichtschutzfaktor zwischen 25-50 haben. Sie können locker mit Baby-Sonnencreme mithalten. Baumwollkleidung hat einen Lichtschutzfaktor von 10-15.
- Benutze einen Sonnenhut, der Gesicht und Nacken gut schützt – auch im Schatten.
- Wenn Du kannst, halte mit deinem Baby eine Siesta und verbringe die Stunden mit der stärksten Sonneneinstrahlung zu Hause.
So kannst du dein Baby im Sommer richtig anziehen, wenn du draussen unterwegs bist
Ein leichter Zwiebellook ist auch im Sommer die beste Möglichkeit, um unterwegs mit Temperatur- und Luftzugschwankungen umzugehen. Dabei hast Du verschiedene Möglichkeiten, die du nach deinem Geschmack ausprobieren kannst.
Kleider aus dünnen Wolle-Seide-Materialien oder reine Seide-Materialien sind im Sommer für Dein Baby ideal, denn Sie helfen dem Baby, seine Temperatur zu halten. Selbst wenn Dein Baby schwitzt, hält Wolle-Seide die Haut angenehm trocken und sie hat den hohen natürlichen Lichtschutzfaktor.
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Unterwegs im Kinderwagen
Variante 1 könnte zum Beispiel eine Kombination aus langärmeligem Body, einer langen, dünnen Hose, Mütze und Söckchen und einem Jäckchen sein.
Variante 2 könnte ein langer Einteiler (auch Strampler oder Bodysuit) sein, kombiniert mit einem Jäckchen.
Über den Kopf und die Füsse verliert dein Baby am Schnellsten Körperwärme – deswegen sollte auf jeden Fall ein dünnes Mützchen und je nach Temperatur wärmere oder ganz dünne Söckchen in die Kombi deiner Wahl eingebaut sein.
Mütze, Söckchen und Jäckchen lassen sich dann in beiden Varianten schnell an- und ausziehen.
Unterwegs in der Trage
In der Trage oder im Tragetuch bekommt Dein Baby ausreichend Wärme von Deinem Körper. Daher reicht es oft, Deinem Baby einen langärmeligen Wickelbody anzuziehen.
An richtig heissen Sommertagen reicht auch ein kurzärmeliger Body, wenn die Ärmchen unter dem Tragetuch bleiben.
Dazu warme Söckchen, eine luftige, lange Hose oder Tragestulpen (auch Baby-Legs genannt), wenn die Beinchen aus dem Tragetuch herausschauen.
Ist das Köpfchen direkt der Sonne ausgesetzt, brauchst Du noch einen Sonnenhut, der Kopf und Nacken schützt.
Wie Du Dein Baby nachts im Sommer anziehst
In welcher Kleidung Dein Baby nachts schlafen sollte, ist noch einmal ein Thema für sich, dass wir an anderer Stelle ganz ausführlich beleuchten werden. Einen «heissen» Tipp haben wir aber noch für die kommenden Tropennächte.
Ein Schlafsack aus Seide nimmt den Nachtschweiss auf und schützt gegen kühle Luftzüge.
Seide kann 40% ihres Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen und gibt die Feuchtigkeit schnell nach aussen ab. Baumwolle schafft 8% und braucht sehr lang, um wieder zu trocknen. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀
In Seide schläft Dein Baby von weichem, zartem Stoff umgeben, ohne zu schwitzen oder auszukühlen. Und wenn die Nächte kühler sind, übernimmt eine Schicht Wolle-Seide-Wäsche das Wärmen!
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